An Bord der SH Vega zur Antarktischen Halbinsel

Antarktis: Die weiße Wüste ruft

15. März 2025
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6 Min.
Die SH Vega in der Dorian Bay, Wiencke Island, Antarktis.
Die SH Vega in der Dorian Bay, Wiencke Island, Antarktis.
6 Min.Weiße Gischt sprüht nebelartig über das Deck, während die Vega durch die berüchtigte Drake Passage pflügt. „Bei Wellenhöhen über sechs Meter und Windgeschwindigkeiten jenseits der 60 Knoten müssen Sie sich auf einiges gefasst machen“, hatte Expeditionsleiterin Mariam Pousa noch in Ushuaia vorausgesagt.

Erschienen in:

Fachzeitschrift für Touristiker
Text & Fotos

Tatsächlich zeigt sich die gefürchtete Passage zwischen Kap Hoorn und der Antarktis von ihrer bewegten Seite. Die rund 800 Kilometer lange Überfahrt ist der Auftakt einer neuntägigen Expedition in die Antarktis, die Swan Hellenic anbietet.

Das 2021 in Dienst gestellte Expeditionsschiff Vega verfügt mit Eisklasse 5 über beste Voraussetzungen für Fahrten in polaren Gewässern – selbst Eis­dicken von bis zu 1,20 Meter können durch­brochen werden. „Das Schiff soll nicht schnell, sondern vor allem stark sein“, erklärt Kapitän Lyubomir Garciyanov.

Die Eselspinguine sind wahre Schnellschwimmer

„Der Spirit unserer Reise ist absolute Flexibilität“, betont Expeditionsleiterin Pousa beim Briefing der Passagiere. Die geringe Schiffsgröße (152 Betten) erlaubt spontane Kursänderungen und Manöver – etwa dann, wenn Wale gesichtet werden.

Nachwuchs bei den Zügelpinguinen auf Barrientos Island.

Die Route unserer Seereise führt von Ushuaia über die Süd-Shetland-Inseln zur Antarktischen Halbinsel. Bereits am ersten Anlandungstag auf Barrientos Island warten tausende Esels- und Zügelpinguine auf die Gäste. „Die Eselspinguine sind wahre Schnellschwimmer, sie erreichen bis zu 36 Stundenkilometer“, erklärt Biologin Anya Astafurova während der Zodiac-Fahrt.

Das Crew-Passagier-Verhältnis liegt bei nahezu 1:1

Täglich stehen ein bis zwei Anlandungen oder Ausfahrten auf dem Programm. In der Paradise Bay tauchen Buckelwale auf, während die Zodiacs in der spektakulären Sprightly Bay an riesigen Eisbergen vorbeiziehen. „Die durchschnittliche Lebensdauer eines Eisbergs beträgt etwa vier Jahre“, erläutert Expeditions-Guide Michael Brooks. „Dabei ragt nur ein Siebtel bis ein Fünftel ihrer Masse über die Wasserober­fläche hinaus.“

In einer Premium Suite der MS Vega (Photo: Swan Hellenic).

Zwischen den Exkursionen informiert das 22-köpfige Expeditionsteam in Vorträgen über Geologie, Marine-Biologie und die Geschichte der Antarktis-Forschung. Der internationale Background der Besatzung spiegelt sich auch in der hervorragenden Betreuung der Gäste wider. Das Crew-Passagier-Verhältnis liegt bei nahezu 1:1. Bordsprache ist Englisch.

Es ist ein magischer Moment

Den krönenden Abschluss dieser Antarktis- Expedition bildet eine späte Passage durch den Lemaire Channel. Während die Sonne nicht unterzugehen scheint, verfällt Geologin Alisa Baranskaya ins Schwärmen: „An den pink leuchtenden, schroffen Bergen mit ihren gigantischen Schneeschichten kann ich mich einfach nicht sattsehen.“

Die Sonne hinter dem Lemaire Channel scheint nicht untergehen zu wollen.

Es ist ein magischer Moment, der die Besonderheit dieses Kontinents unterstreicht: Die Antarktis enthält nicht nur 90 Prozent des Welteises und 70 Prozent des globalen Süßwasservorrats – sie ist auch der letzte weitgehend unberührte Kontinent der Erde.

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